Die Grenzen des Wachstums: eine vereinfachte Prognose künftiger CO2-Emissionen.
Simon Rogers vom Guardian stellt für seinen Aufruf zu eigenen Visualisierungen zwei Datensets zur Verfügung, beide in Form von Google Spreadsheets. Das erste ist eine Jahresstatistik der CO2-Emissionen mit Ursprung Nordamerika und global, von 1980 bis 2008. Die zweite Statistik ist ein Prognose des Weltwirtschaftswachstums von PWC. Für verschiedene Länder, Ländergruppen und die ganze wird in einer Zeitreihe das BNP geschätzt, in Milliarden US-Dollar.
Die Aufgabe: «Macht was damit.» Meine Herangehensweise ist die einfachst denkbare: Die Elemente, die beiden Tabellen gemeinsam sind – die US- und die globalen Kennzahlen – herausgreifen und in einem einzelnen Diagramm in einen Kontext stellen. Dann überprüfen, was sich aus den Daten herauslesen lässt.
Dazu habe ich die Daten in ein gemeinsames Spreadsheet integriert und Spalten und Zeilen getauscht. Das ist mit der Funktion TRANSPOSE()
einfach zu bewerkstelligen. Google bietet in der Docs-Oberfläche verschiedene Diagramme zur Visualisierung an, die per embed code auch dynamisch auf Webseiten integriert werden können. Meine Wahl: das Liniendiagramm mit zwei Y-Achsen. Ich habe die Achsen so skaliert, dass die Graphen bündig erscheinen. Mit der Annahme, dass die beiden Grössen direkt korrelieren, wird das Diagramm so zu einer sehr einfachen Projektion des CO2-Ausstosses in den kommenden beiden Jahrzehnten – vorausgesetzt, dass sich keine Änderungen bei den genutzten Energieträgern ergeben.
Das Ergebnis ist erwartungsgemäss düster. Wie sich aus der Graphik ergibt, würde bei gleich bleibendem Wachstum bis 2030 ein Ausstoss von rund 60 Gigatonnen CO2 pro Jahr erreicht. Studien gehen aber davon aus, dass für das von der internationalen Gemeinschaft gesetzte Klimaziel von einem Temperaturanstieg nicht über zwei Grad ein totales Emissionsbudget von 1000 Gigatonnen CO2 zwischen 2000 und 2050 nicht überschritten werden darf. Das wäre so nicht einzuhalten.
Die Daten, in einer aufbereiteten Tabelle:
(Artikelbild: Mollivan Jon, CC by-nc)